“Wir folgen Monteverdis Traum”

Wiener Zeitung

“Wir folgen Monteverdis Traum”. Pablo Heras-Casado leitet die Premiere von Monteverdis “L’Orfeo” an der Staatsoper. Christoph Irrgeher Persönlich hat er ihn nur einmal getroffen, ganz kurz in Berlin. Dennoch: Nikolaus Harnoncourt sollte für die Karriere von Pablo Heras-Casado eine gewisse Rolle spielen. Als das Alter den Doyen des Originalklangs zwang, sein Dirigentenmonopol beim Concentus Musicus aufzugeben, kürte er den Spanier zu einem der handverlesenen Gäste. Es sollte nicht bei dem einen Gastspiel bleiben: 2021, fünf Jahre nach Harnoncourts Tod, erarbeitete Heras-Casado mit dem Orchester in Melk Monteverdis “Marienvesper”, zudem dessen “Incoronazione di Poppea” für die Staatsoper. Dieser Tage werkt er nun zum zweiten Mal mit dem Harncourt-Ensemble im Graben des Sangeshauses und probt Monteverdis “Orfeo”. Georg Nigl leiht dem Protagonisten bei der Premiere am Samstag die Stimme, Slávka Zámečníková verkörpert die sterbende Gattin, Regisseur Tom Morris legt den Abend als (anfangs) rauschendes Hochzeitsfest an.